Anzahl der Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen 2023 auf Rekordtief

Wenig Unfallereignisse stehen jedoch einer vergleichsweise hohen Menge an dabei ausgetretenen Schadstoffen gegenüber.

(os) In Deutschland sind im Jahr 2023 bei Unfällen mit wassergefährdenden Stoffen rund 21,0 Millionen Liter Schadstoffe unkontrolliert ausgetreten, von denen rund 3,3 Millionen Liter (15,9 Prozent) nicht wiedergewonnen werden konnten und dauerhaft in der Umwelt verblieben. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war damit die insgesamt ausgetretene Menge an Schadstoffen fast dreimal so groß wie im Jahr 2022 (7,1 Millionen Liter) und zudem die größte Menge seit 2019 (31,2 Millionen Liter).

Da die ausgetretene Schadstoffmenge stark abhängig ist von der Art und Schwere der Unfälle, seien solche starken Schwankungen jedoch nicht ungewöhnlich: So könne rund die Hälfte der im Jahr 2023 freigesetzten Schadstoffe auf lediglich vier Unfälle zurückgeführt werden. Dagegen blieb die Zahl der Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen mit 1.876 im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert (-0,1 Prozent) und bedeutet damit den niedrigsten Stand seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1997.
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Wassergefährdende Stoffe werden nach ihrem Schadenspotenzial als „allgemein wassergefährdend“ deklariert oder in eine von drei Wassergefährdungsklassen (WGK) eingeteilt. Der größte Anteil der insgesamt 3,3 Millionen Liter, die im Jahr 2023 in der Umwelt verblieben, entfiel auf „allgemein wassergefährdende“ Stoffe (2,6 Millionen Liter (79,1 Prozent)). Mit 2,4 Millionen Litern waren das insbesondere Jauche, Gülle und Silagesickersaft.

Nicht wiedergewonnen werden konnten 308.000 Liter (9,3 Prozent) bei Unfällen ausgetretene „schwach wassergefährdende“ Stoffe (WGK 1) – zu dieser Wassergefährdungsklasse zählen Stoffe wie Ethanol oder Natronlauge. 121.000 Liter (3,7 Prozent) in der Umwelt verbliebene Schadstoffe gehören der Kategorie „deutlich wassergefährdende“ Stoffe (WGK 2) an. Dazu zählen beispielsweise Mineralölprodukte wie Heizöl oder Dieselkraftstoff. Am gefährlichsten sind „stark wassergefährdende“ Stoffe (WGK 3), darunter etwa Quecksilber oder Benzin. Von diesen verblieben im Jahr 2023 115.000 Liter (3,5 Prozent) dauerhaft in der Umwelt.

Weiterhin ereigneten sich im vergangenen Jahr 721 Unfälle, bei denen mindestens ein Gewässer direkt von freigesetzten Schadstoffen verunreinigt wurde. In 441 Fällen gelangten Schadstoffe in ein Oberflächengewässer (bspw. Flüsse oder Seen), die Kanalisation war in 416 Fällen betroffen. Das Grundwasser wurde insgesamt 46 Mal verunreinigt, die Wasserversorgung unmittelbar in vier Fällen.

Da durch 180 Unfälle mehrere Gewässer gleichzeitig betroffen waren, wurde demnach insgesamt durch 721 Unfälle 907 Mal ein Gewässer verunreinigt.

Die Ergebnisse basieren ausschließlich auf Daten zu Unfällen in Deutschland.

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