Die Chemische Industrie verspürt Aufwind: In der ersten Hälfte dieses Jahres habe vor allem das Inlandsgeschäft mit Industriekunden kräftig angezogen.
(mih) Die Chemische Industrie verspürt Aufwind: In der ersten Hälfte dieses Jahres habe vor allem das Inlandsgeschäft mit Industriekunden kräftig angezogen, berichtet der Verband der Chemischen Industrie (VCI). Aber auch die europäischen Nachbarstaaten würden wieder mehr chemische Erzeugnisse ordern. Vor allem für Spezialchemikalien und Pharmazeutika bestand eine gesteigerte Nachfrage aus dem Ausland. Dadurch waren die Produktionsanlagen mit 85 % gut ausgelastet. Insgesamt stieg die Produktion im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,0 %.
„Die Stimmung in der Branche ist gut. Die Auftragsbücher füllen sich durch die wachsende Nachfrage im Inland. In unserem Heimatmarkt EU laufen die Geschäfte ebenfalls besser“, bewertet VCI-Präsident Karl-Ludwig Kley die wirtschaftliche Lage in Deutschlands drittgrößtem Industriezweig. Die Unternehmen seien zuversichtlich, dass diese Entwicklung auch in der zweiten Jahreshälfte anhält. Die Nachfrage aus den USA und Osteuropa gebe Rückenwind für die Erholung der Chemiekonjunktur. Dagegen kommen aus Asien und Südamerika kaum Wachstumsimpulse für die Branche, so Kley.
Wegen der deutlich höheren Produktionsmenge konnte die Chemische Industrie ihr Ergebnis trotz gesunkener Preise (-2,0 %) ausweiten: Der Branchenumsatz von Januar bis Juni 2014 betrug 98 Milliarden Euro – das sind 2,0 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Im Inland stieg der Umsatz dynamisch: Er lag im ersten Halbjahr 2014 mit 40 Milliarden Euro um 3,5 % höher als ein Jahr zuvor. Durch die gute Industriekonjunktur stiegen auch die Chemie-Importe in Deutschland um 4 %. Dagegen erhöhte sich der Auslandsumsatz nur leicht: Die Verkäufe ins Ausland legten um 1,0 % auf insgesamt 58 Milliarden Euro zu.
Für 2014 insgesamt geht der VCI unverändert von einem Zuwachs der Chemie-Produktion um 2,0 % aus. Bei nur noch leicht sinkenden Preisen von -0,5 % wird ein Umsatzplus von 1,5 % auf rund 193 Milliarden Euro erwartet.
Von einem Freihandelsabkommen mit den USA erhofft sich die Chemische Industrie einen Schub für Arbeitsplätze, Entgelte und Unternehmensgewinne. Es wäre kein Allheilmittel für die Wachstumsschwäche in Europa, so die Einschätzung des VCI, dennoch könnten davon spürbare Impulse für die Konjunktur ausgehen – in der Chemie und darüber hinaus. Nach Berechnungen des VCI würde die Chemische Industrie in Deutschland eindeutig davon profitieren. Mögliche Effekte auf die Branche: 2.000 neue Arbeitsplätze, ein Produktionsplus von zwei Milliarden Euro und eine zusätzliche Wertschöpfung von 600 Millionen Euro.
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