Das nun abgeschlossene Projekt SDBtransfer hat zeigen können, dass der elektronische und strukturierte Austausch entlang der Lieferkette funktioniert.
(mih) Der elektronische und strukturierte Austausch von Sicherheitsdatenblättern (SDB) entlang der Lieferkette funktioniert. Das hat das Team des im Rahmen von Mittelstand-Digital geförderten Projekts SDBtransfer nach nur zwei Jahren zeigen können. Dazu haben acht Softwarefirmen, ein Dienstleister und der Industriepartner zwei branchenspezifische Formate auf der Basis von SDScomXML definiert. Die beiden beteiligten Berufsgenossenschaften haben ihre Gefahrstoffmanagementsysteme um den Import dieser Daten erweitert.
Das Projekt ist erfolgreich abgeschlossen, wird aber von allen Beteiligten weitergeführt, denn es gibt noch viel zu tun: Nach der Einführung in der Lieferkette der Bauwirtschaft soll es auch in andere Branchen übertragen werden.
Das europäische Chemikalienrecht fordert von Herstellern und Lieferanten, die Abnehmer ihrer gefährlichen Stoffe und Gemische mit Informationen über Risiken und Schutzmaßnahmen zu versorgen. Dazu wird ein SDB in der gesamten Lieferkette und über alle Handelsstufen weitergegeben, denn alle benötigen es, z.B. in der Bauwirtschaft:
Heute werden SDB zwar meist mit spezieller Software erstellt. Doch obwohl digitale Daten vorliegen, geben die Partner in der Lieferkette nach wie vor oft Papiere weiter. Zunehmend übermitteln Unternehmen zwar auch PDF-Dateien – immerhin elektronisch. Doch im Kern ist das auch keine wirkliche Unterstützung, denn die Daten müssen erneut erfasst werden. Vorhandene Informationen werden in der Praxis also immer noch mehrfach „abgetippt“. Ein elektronischer Standard, mit dem sich Daten und Informationen aus dem SDB einfach und strukturiert in maschinenlesbarer Form übermitteln lassen, fehlte bislang.
Nun liegt erstmals ein durchgängiger Prozess für den elektronischen Austausch der sicherheitsrelevanten Daten in der Lieferkette der Bauwirtschaft vor. Das digitale Austauschformat sowie die in vielen SDB-Programmen implementierten Schnittstellen beseitigen die bislang bestehenden Medienbrüche. Das mindert den Verwaltungsaufwand bei allen Akteuren und senkt die Kosten vom Rohstoff-Lieferanten über die Hersteller der Bau-Chemikalien bis zum Handwerker vor Ort. Auch Informationen über Veränderungen von Produkten ließen sich somit künftig schneller und rechtssicher weitergeben.
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