Überwachungsbedürftige Anlagen: Mängelstatistik 2015

Der VdTÜV hat seinen Anlagensicherheits-Report für das vergangene Jahr veröffentlicht. Danach hat Deutschland insgesamt ein hohes Sicherheitsniveau bei technischen Anlagen.

(mih) Deutschland hat insgesamt ein hohes Sicherheitsniveau bei technischen Anlagen. Das geht aus dem vom Verband der TÜV (VdTÜV) in Berlin veröffentlichten Anlagensicherheits-Report 2016 hervor. Dieser Report ist eine statistische Auswertung der gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen an überwachungsbedürftigen Anlagen durch die dafür zugelassenen Überwachungsstellen (ZÜS) im vergangenen Jahr. Überwachungsbedürftig im Sinne der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) sind Anlagen, von denen Explosionsgefahr ausgeht oder die sich in explosionsgefährdeten Bereichen befinden (Ex-elh-Anlagen), Druckanlagen und Aufzugsanlagen.

Anlagen, von denen Explosionsgefahr ausgeht oder die sich in explosionsgefährdeten Bereichen befinden (Ex-elh-Anlagen), z.B. Lager oder Abfüllanlagen für entzündliche, leichtentzündliche oder hochentzündliche Stoffe, müssen vor der Inbetriebnahme geprüft und danach während des Betriebs in regelmäßigen Abständen von einer ZÜS überwacht werden. Im vergangenen Jahr waren 80,3 % aller 15.450 geprüften Lageranlagen (z.B. für Treibstoffe) mängelfrei, 12,6 % wiesen leichte und 7,1 % erhebliche Mängel auf.

Ähnlich sieht das Ergebnis bei den 5.254 geprüften Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen aus: 62,5 % waren mängelfrei, 31 % hatten geringfügige Mängel und 6,4 % erhebliche Mängel. „Unglücke wie kürzlich in Mexiko oder in Buncefield im Jahr 2005 haben gezeigt, welche enorme Gefahr von Ex-elh-Anlagen ausgeht“, erläutert Dr. Klaus Brüggemann, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des VdTÜV. „Hier zeigt sich besonders die Stärke des Systems der technischen Überwachung in Deutschland.“

Druckanlagen haben ein sehr hohes Gefahrenpotenzial für die Bevölkerung. Nicht zuletzt ist die Gründung des ersten TÜV vor 150 Jahren eine Konsequenz aus verheerenden Dampfkesselexplosionen. Heute herrscht hier – nicht zuletzt aufgrund der regelmäßigen Prüfungen durch die unabhängigen ZÜS – ein sehr hohes Sicherheitsniveau. Bei rund einem Fünftel (21 %) aller Druckbehälter und Dampfkesselanlagen wurden Mängel bei der Prüfung festgestellt, die aber überwiegend als geringfügig eingestuft wurden. Dadurch seien bereits frühzeitig Defizite erkannt worden, bevor sie sich zu gefährlichen Mängeln entwickeln konnten. Insgesamt waren 78,9 % aller 342.779 geprüften Druckanlagen mängelfrei, 16,9 % wiesen leichte und 4,1 % erhebliche Mängel auf. Von den 19.578 geprüften Dampfkesseln waren 76 % mängelfrei, an 19,6 % stellten die Prüfer leichte und an 4,3 % erhebliche Mängel fest.

Für die technische Sicherheit sieht das System der technischen Überwachung in Deutschland eine klare Aufgabenteilung vor: Der Betreiber einer Anlage trägt die Verantwortung für die Sicherheit und muss regelmäßig eine unabhängige ZÜS mit der technischen Prüfung beauftragen. Die dafür notwendigen Regeln werden vom Staat erlassen, der auch die Aufsicht über die Überwachungsstellen ausübt.

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