Neue Richtlinie soll Tierversuche reduzieren und vor Allergien durch Chemikalien schützen
(ur) Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hat Empfehlungen für REACH-Registranten veröffentlicht, wie verschiedene Quellen alternativer Daten bei der Bewertung der Hautsensibilisierung von Chemikalien zuverlässig kombiniert werden können. Dies soll Tests an Tieren reduzieren und Menschen vor Allergien schützen. Die Empfehlungen der Agentur basieren auf einer aktuellen OECD-Leitlinie (OECD 497 – Guideline on Defined Approaches for Skin Sensitisation (adopted 2021)).
Die Leitlinie enthält definierte Ansätze, um zu beurteilen, ob ein Stoff eine Hautallergie verursachen kann, und zu kategorisieren, ob die Sensibilisierung stark oder moderat ist. Diese Kategorisierung ist besonders wichtig, da REACH eine Bewertung des Hautsensibilisierungspotenzials erfordert. Kann aus dem definierten Ansatz auf eine Hautsensibilisierung und ein Hautsensibilisierungspotenzial geschlussfolgert werden, kann er die derzeit verwendete In-vivo-Methode "Local Lymph Node Assay" ersetzen und Tierversuche reduzieren.
Seit 2017 verlangt REACH von Registranten, In-vitro-Methoden (Tests außerhalb eines lebenden Organismus, in der Regel mit isolierten Geweben, Organen oder Zellen) zu verwenden, um Daten zur Hautsensibilisierung bereitzustellen.
Aus den Informationen im Einstufungs- und Kennzeichnungsverzeichnis der ECHA geht hervor, dass sich über 14.000 Stoffe auf dem EU-Markt befinden, die auf eine Sensibilisierung der Haut hinweisen. Allergische Kontaktdermatitis ist ein häufiges Problem der Arbeits- und Umweltgesundheit. Viele hautsensibilisierende Chemikalien sind bereits unter REACH eingeschränkt.
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