Bericht der Europäischen Kommission: Chemikalien in Europa sind durch REACH sicherer geworden.
(mih) Seit die europäische Chemikalienverordnung REACH (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) vor rund fünf Jahren in Kraft getreten ist, ist die Verwendung von Chemikalien in Europa erheblich sicherer geworden. Das geht aus einem von der Europäischen Kommission veröffentlichten Bericht hervor. Der Zugang zu Informationen über chemische Stoffe auf dem Markt sei leichter und Maßnahmen zum Risikomanagement seien gezielter geworden. Dadurch seien die Risiken durch Stoffe, die im Rahmen von REACH erfasst sind, entscheidend gesunken. Dieser Trend dürfte sich fortsetzen, da die Industrie kontinuierlich nach Ersatzstoffen für die gefährlichsten Chemikalien suche.
Unternehmen haben bislang 30.601 Dossiers bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) registrieren lassen, in denen die Anwendungen und Eigenschaften von 7.884 chemischen Stoffen beschrieben sind, die hergestellt oder in den Verkehr gebracht werden.
Der Bericht bestätigt die Kosten im Zusammenhang mit der Verwaltung von REACH und ihre Auswirkungen auf kleinere und mittlere Unternehmen (KMU), jedoch erkenne die Industrie auch die positiven wirtschaftlichen Auswirkungen auf ihre Geschäftstätigkeit an. Um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Chemischen Industrie weiter zu fördern und die finanziellen Auswirkungen der Registrierung gleichmäßiger zu verteilen, will die Kommission in Kürze vorschlagen, die Registrierungsgebühren für KMU zu senken.
Eine Überprüfung von REACH kommt zu dem Schluss, dass zwar einige Anpassungen erforderlich seien. Es würden aber derzeit keine Änderungen der wichtigsten REACH-Bestimmungen vorgeschlagen, um rechtliche Stabilität und Vorhersehbarkeit sicherzustellen. Bis 2020 sollen alle relevanten bekannten besonders besorgniserregenden Stoffe (substances of very high concern – SVHC) auf die Kandidatenliste gesetzt werden.
ECHA bewertet die Registrierung als erfolgreich, bestätigt aber das Ergebnis des Berichts, wonach die Qualität der Registrierungsdossiers verbessert werden kann.
Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) begrüßt die Kontinuität bei der Umsetzung von REACH. „Der Bericht der EU-Kommission schafft erst einmal Rechtssicherheit“, sagt Dr. Gerd Romanowski, VCI-Geschäftsführer für Wissenschaft, Technik und Umwelt. „Die Chemieunternehmen können sich weiter voll auf die REACH-Umsetzung konzentrieren und die bisher gemachten Erfahrungen nutzen.“
Von den anstehenden Registrierungsfristen (Mai 2013 bzw. Mai 2018) seien KMU der Chemischen Industrie sowie Spezialchemikalien stark betroffen. Die kritische Phase der REACH-Umsetzung steht laut VCI somit noch bevor.
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