Welche konsequenzen hat ein No-Deal-Brexit für die Chemische Industrie in England? Mit diesen Fragen beschäftigt sich ein Leitfaden des Department for Enviroment Food & Rural Affairs.
(ur) Zwar werden die Autoren des Leitfadens "Regulating chemicals (REACH) if there’s no Brexit deal" nicht müde zu betonen, dass dies nur ein unwahrscheinliches Szenario sei. Aber man müsse eben auch darauf vorbreitet sein, dass es zu einem Austritt aus der EU ohne Einigung kommt.
So ist geplant, ein britisches REACH-Ersatzsystem samt ähnlichem IT-System aufzubauen. Danach sollen Unternehmen mit REACH-Registrierungen sich innerhalb von 60 Tagen nach dem Brexit bei der Health and Safety Executive (HSE) registrieren lassen, die zum Pendant der europäischen Behörde Echa werden soll.
Den Leitlinien zufolge sollen die Unternehmen der britischen Regulierungsbehörde die vollständigen und ursprünglich zu Registrierung bei der Echa genutzten Datenpakete zur Verfügung stellen.
"Auf diese Weise könnte das Vereinigte Königreich weiterhin Chemikalien in Großbritannien überwachen und bewerten, um das Risiko für die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu verringern", heißt es dazu in dem Leitfaden.
Nach einem Bericht der Chemistryworld kritisiert Peter Newport, Chief Executive of the Chemical Industrial Association (CIA), die Pläne:
"Die Forderung, dass Unternehmen ihre bestehende Registrierungspflichten für eine UK-REACH wiederholen, wird nicht nur unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit schwächen, sondern vor allem nichts mehr zur Stärkung von Gesundheit und Sicherheit bieten."
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