Leitfaden IT-Sicherheit radioaktive Stoffe

(ur) Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) hat mit Datum vom 8.12.2021 einen Leitfaden für die IT-Sicherheit beim Umgang mit und bei der Beförderung von sonstigen radioaktiven Stoffen bekannt gemacht (GMBl 2022, S. 53).

Der Leitfaden ist als Vollzugshilfe erarbeitet worden, um den Nachweis und die Prüfung der in der Richtlinie „Schutz gegen Störmaßnahmen oder sonstige Einwirkungen Dritter beim Umgang mit und bei der Beförderung von sonstigen radioaktiven Stoffen" (SEWD-Richtlinie sonstige radioaktive Stoffe) in Kapitel 5.1 geforderten Basis- und Standard-Anforderungen des IT-Grundschutzkompendiums des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zu unterstützen. Der Leitfaden adressiert die für den Strahlenschutz zuständigen Genehmigungs- und Aufsichtsbehörden, die durch die Anwendung des Leitfadens die Umsetzung des IT-Grundschutzes zielgerichteter und daher schneller prüfen können. Mittelbar unterstützt er auch Genehmigungsinhaber und Antragsteller, die mit sonstigen radioaktiven Stoffen umgehen oder diese befördern, z.B. Strahlentherapieeinrichtungen, Großbestrahlungsanlagen, Betriebe der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung oder Transportunternehmen.

Der vor 25 Jahren eingeführte IT-Grundschutz des BSI bildet die konzeptionelle Grundlage zur systematischen Erstellung eines Informationssicherheits-Managementsystems (ISMS) und von IT-Sicherheitskonzepten. In diesem Sinne entwickelte das BSI das IT-Grundschutz-Kompendium sowie die BSI-Standards 200-1 bis 200-3. Darin wird erläutert, wie ein ISMS aufgebaut werden kann und welche Geschäftsprozesse bzw. Fachaufgaben wie abgesichert werden können. In diversen IT-Grundschutz-Bausteinen legt das IT-Grundschutz-Kompendium dar, welche Anforderungen bei den unterschiedlichen Themen der Informationssicherheit zu beachten sind. In rund 100 dieser IT-Grundschutz-Bausteine sind neben technischen auch infrastrukturelle, organisatorische und personelle Aspekte beschrieben.