Jedes zweite Sicherheitsdatenblatt weist Fehler auf.
(fu) Etwa 52 Prozent aller Sicherheitsdatenblätter weisen Fehler auf. Das ergaben Untersuchungen im Projekt REACH-EN-FORCE-2. Kontrolliert wurden rund 1.200 Firmen in 29 Staaten. Etwa 85 Prozent der überwachten Betriebe sind kleine und mittelständische Unternehmen. Registriert wurden auch Verstöße gegen die Vorregistrierungs-Pflichten (12 Prozent) und gegen die Meldepflichten nach CLP-Verordnung (25 Prozent). Mit den Kontrollen wollen die Staaten dafür sorgen, dass die Anforderungen der REACH-Verordnung grenzüberschreitend nach einheitlichen Standards umgesetzt werden.
Das Ergebnis ist erschreckend, aber nicht ganz überraschend: Seit Jahren ist bekannt, dass die Informationen in den Sicherheitsdatenblättern häufig nicht verlässlich sind. Diese Daten werden in der Regel auch zur Gefahrgutklassifizierung herangezogen. Welche Fehler bei den REACH-EN-FORCE-2-Kontrollen registriert wurden, geht aus den bisher vorliegenden Informationen allerdings noch nicht hervor. Neben inhaltlichen Ungenauigkeiten wurden möglicherweise auch formale Verstöße bewertet.
Übrigens: Der Europäische Chemieverband CEFIC hat kürzlich im Zusammenhang mit den Erweiterten Sicherheitsdatenblättern darauf hingewiesen, dass die Risikokommunikation per Sicherheitsdatenblatt keine Einbahnstraße sein muss. Wenn Anwender - oder auch Transporteure bei der Gefahrgut-Einstufung - Fehler und Ungereimtheiten in den Daten entdecken, sollten sie ihre Hersteller und Lieferanten informieren. Das hilft mittelfristig, die Qualität der Informationen zu verbessern.
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