Mehr Raum für MSDS

(ur) Seit dem 9. November 2011 ist das Gesetz zur Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 und zur Anpassung des Chemikaliengesetzes und anderer Gesetze im  Hinblick auf den Vertrag von Lissabon in Kraft. Teil dieser Anpassung ist eine erweiterte Verpflichtung der Unternehmen, den Giftinformationszentren nicht nur Informationen für Verbraucherprodukte, sondern für alle gefährlichen Gemische, also auch für die nur gewerblich genutzten, zur Verfügung zu stellen. Im Zuge dieser Gesetzesänderungen wird mit einem erheblichen Datenblattbestandzuwachs des Informationssystems für Sicherheitsdatenblätter (ISi) gerechnet. Die Kapazität und die Leistungsfähigkeit der Datenbank sind deshalb ausgebaut und erweitert worden. Derzeit enthält das Informationssystem fast 1,5 Millionen Sicherheitsdatenblätter.

Einige Firmen haben ihre Sicherheitsdatenblätter für die Öffentlichkeit freigegeben. Diese werden über den Zugang "GAST" angezeigt. So liefert beispielsweise das Stichwort Benzol über dieses Login zehn Suchergebnisse. 

Ansonsten ist die Datenbank für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Zugangsberechtigt sind: die gesetzlichen Unfallversicherungsträger, staatliche Dienststellen mit Überwachungsaufgaben (z.B. Gewerbeaufsicht) und Notrufinstitutionen (z.B. Giftnotrufzentralen, Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungs-System TUIS).

ISi wird seit 1994 in Kooperation zwischen dem Verband der Chemischen Industrie (VCI), den im VCI organisierten Unternehmen und dem Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) als freiwillige Initiative betrieben.