In den kommenden fünf Jahren sind alle Stoffe mit jährlichen Herstellungs- und Importmengen von 1 bis 100 Tonnen an der Reihe.
(mih) Ende Mai ist die zweite Registrierungsphase der Chemikalienverordnung REACH zu Ende gegangen. Bis dahin mussten alle Stoffe mit Herstellungs- und Importmengen von 100 bis 1.000 Tonnen pro Jahr bei der europäischen Chemikalienagentur ECHA in Helsinki registriert worden sein. Deutsche Chemieunternehmen konnten erneut eine Führungsrolle bei den eingereichten Stoffdossiers übernehmen. Ab Juni wird die dritte REACH-Phase für Stoffe im Mengenband von 1 bis 100 Tonnen pro Jahr erneut den Mittelstand besonders stark fordern. Darauf weist der Verband der Chemischen Industrie (VCI) hin.
Seit dem Beginn der REACH-Umsetzung wurden bisher mehr als 32.000 Registrierungen für fast 6.500 verschiedene Stoffe aus ganz Europa bei der ECHA eingereicht. Davon kamen bislang mehr als 8.000 Registrierungen für mehr als 3.500 verschiedene Stoffe aus Deutschland.
Die Betriebe müssen nun bis 31. Mai 2018 Spezialchemikalien und kostensensible Stoffe mit jährlichen Herstellungs- und Importmengen von 1 bis 100 Tonnen registrieren. Dr. Gerd Romanowski, VCI-Geschäftsführer für Wissenschaft, Technik und Umwelt, sagt: „In dieser REACH-Phase ist der Chemie-Mittelstand wieder besonders stark gefordert. Die Registrierungskosten bei Chemikalien mit kleinen Herstellungsmengen sind im Verhältnis zum jeweiligen Umsatz relativ hoch.“ Mit rund 93 Prozent zählen die weitaus meisten der über 2.000 Chemiebetriebe hierzulande zum Mittelstand.
Für die weitere REACH-Umsetzung fordert Romanowski daher mehr Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Es würden direkte Ansprechpartner bei der ECHA benötigt und es seien vereinfachte, auf das kleinere Mengenband zugeschnittene Informationen und Einreichungsmöglichkeiten notwendig. Ein weiterer schwieriger Punkt sei die Kommunikation in der Produktkette mit dem erweiterten Sicherheitsdatenblatt. Studien hätten gezeigt, dass diese Sicherheitsdatenblätter als zu umfangreich und zu unverständlich betrachtet werden – sowohl von deren Erstellern als auch von Anwendern.
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