SCIP-Datenbank ist online

Auf Daten zu besonders besorgniserregenden Stoffen in Produkten kann nun öffentlich zugegriffen werden

(ur) Rund 6 000 Unternehmen in der gesamten Europäischen Union sind ihrer neuen Pflicht zur Meldung von Produkten, die besonders besorgniserregende Stoffe (Substances of very high concern – SVHC) enthalten, nachgekommen. Die dafür eingerichtete SCIP-Datenbank (Substances of Concern In articles as such or in complex objects (Products) – SCIP) zeigt mittlerweile mehr als vier Millionen Artikelbenachrichtigungen an, wie die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) bekannt gibt.
Basierend auf den bisher übermittelten Informationen sind die am häufigsten gemeldeten Produktkategorien in der Datenbank:

  • Maschinen und ihre Teile;
  • Messgeräte und ihre Teile;
  • elektronische Geräte und ihre Teile;
  • Fahrzeuge und ihre Teile;
  • Artikel aus Gummi; und
  • Möbel.

Die am häufigsten gemeldeten SVHC- Stoffe sind:

  • Blei (z.B. in Kugellagern, Batterien);
  • Bleimonoxid (z. B. in Lampen, Fahrzeugteilen);
  • Bleititantrioxid (z. B. in Elektroherden);
  • Silicidsäure, Bleisalz (z.B. in Bleikristallwaren, Fahrzeugbeschichtungen); und
  • „Dechloran Plus“TM“ (z.B. in Farben, Klebstoffen)

Die SCIP-Datenbank kann nach Artikelname oder Marke, Produktkategorie, Materialart oder dem chemischen Namen durchsucht werden. Die Daten sollen den Verbrauchern helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen. So können sie prüfen, ob ein Produkt gefährliche Chemikalien enthält und können nachlesen, wie es sicher verwendet werden kann. Abfallbetreiber können die Daten nutzen, um die Wiederverwendung von Gegenständen zu erhöhen und Recyclingprozesse weiterzuentwickeln.

Hintergrund
Unternehmen, die Erzeugnisse liefern, die SVHC-Stoffe enthalten, müssen diese der ECHA melden. Die Anforderung betrifft Artikel auf dem EU-Markt, die mehr als 0,1 Gewichtsprozent SVHC enthalten. Die Verpflichtung ist am 5. Januar 2021 in Kraft getreten und basiert auf der EU-Abfallrahmenrichtlinie in der 2018 überarbeiteten Fassung.
Die Meldungen werden in der SCIP-Datenbank gespeichert. So soll sichergestellt werden, dass die Informationen während des gesamten Lebenszyklus von Produkten wie auch Materialien, einschließlich der Abfallphase, öffentlich zugänglich sind.

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