Sieben Millionen Datensätze

(ur) Ein Jahr nach Inkrafttreten der Pflicht für Unternehmen, Daten über besonders besorgniserregende Stoffe (Substances of very high concern – SVHC) in ihren Produkten an die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) zu übermitteln, zeigt die eigens dafür eingerichtete SCIP-Datenbank (Substances of Concern In articles as such or in complex objects (Products) – SCIP) sieben Millionen durchsuchbare Artikelmeldungen von fast 7.000 Unternehmen in der gesamten EU an. Die meisten Meldungen kamen von Unternehmen in Deutschland, gefolgt von Italien und Frankreich, wie die ECHA bekannt gibt.

Die SCIP-Datenbank kann nach Artikelname oder Marke, Produktkategorie, Materialart oder dem chemischen Namen durchsucht werden. Die Daten sollen den Verbrauchern helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen. So können sie prüfen, ob ein Produkt gefährliche Chemikalien enthält und können nachlesen, wie es sicher verwendet werden kann. Abfallbetreiber können die Daten nutzen, um die Wiederverwendung von Gegenständen zu erhöhen und Recyclingprozesse weiterzuentwickeln.
Die ECHA beabsichtigt im laufenden Jahr (2022), die Art und Weise, wie Informationen in der Datenbank angezeigt werden, weiter zu verbessern, das System stabiler zu machen und Anwender der Datenbank durch Hilfsmaterialien, den ECHA-Helpdesk und Veranstaltungen zu unterstützen.

Hintergrund
Unternehmen, die Erzeugnisse liefern, die SVHC-Stoffe enthalten, müssen diese der ECHA melden. Die Anforderung betrifft Artikel auf dem EU-Markt, die mehr als 0,1 Gewichtsprozent SVHC enthalten. Die Verpflichtung ist am 5. Januar 2021 in Kraft getreten und basiert auf der EU-Abfallrahmenrichtlinie in der 2018 überarbeiteten Fassung.
Die Meldungen werden in der SCIP-Datenbank gespeichert. So soll sichergestellt werden, dass die Informationen während des gesamten Lebenszyklus von Produkten wie auch Materialien, einschließlich der Abfallphase, öffentlich zugänglich sind.