Nach einem enttäuschenden Schlussquartal 2023 konnten Produktion und Umsatz in der chemisch-pharmazeutischen Industrie gemäß dem VCI-Quartalsbericht im ersten Quartal 2024 gesteigert werden.
(os) Als Gründe für den Aufschwung wurden eine gestiegene Nachfrage im außereuropäischen Ausland angegeben sowie leere Lager in den Kundenindustrien, die zu einem erhöhten Auftragseingang führten. Insgesamt blieb die Industriekonjunktur in Deutschland und Europa jedoch schwach: In der Chemieindustrie liegen Produktion und preisbereinigte Umsätze noch immer gut 15 Prozent niedriger als vor der Krise, eine Trendwende ist nicht absehbar. Besser sieht es in der Pharmaindustrie aus, wo einem soliden Wachstum von Umsatz und Produktion laut Verband der Chemischen Industrie (VCI) kaum etwas im Weg stehe.
„Wir blicken inzwischen etwas zuversichtlicher in die Zukunft, denn die Wachstumsaussichten hellen sich langsam auf“, äußerte sich VCI-Präsident Markus Steilemann zur konjunkturellen Lage der Branche. Klar sei aber auch, dass es sich hier um eine positive Momentaufnahme handele: „Ein gutes Quartal macht die Einbrüche der Krisenjahre nicht wett.“ Die Lage sei insgesamt fragil und Deutschland bleibe als Wirtschaftsstandort zu teuer, woran nur die Politik etwas ändern könne. „Die Bundesregierung darf die Hände nicht in den Schoß legen und muss endlich die strukturellen Probleme am Standort angehen.“
In einer Prognose für das Gesamtjahr 2024 rechnet der VCI aufgrund des besseren Jahresstarts mit einem Anstieg der Produktion um 3,5 Prozent, beim Branchenumsatz wird, trotz rückläufiger Preise, von einer Zunahme um 1,5 Prozent ausgegangen. Im Vergleich zum sehr schwachen Vorjahr konnte die Produktion um 6,5 Prozent ausgeweitet werden, womit auch das erste Quartal 2023 um 4,4 Prozent übertroffen wurde. Die Kapazitätsauslastung der Branche bleib jedoch mit 78,1 Prozent bereits zum zehnten Mal in Folge unter dem langjährigen Durchschnitt.
Bei den Erzeugerpreisen setzte sich der Rückwärtsgang fort, sie sanken im Vergleich zum Vorquartal um 0,7 Prozent. Chemische und pharmazeutische Erzeugnisse waren damit 5,6 Prozent günstiger als noch ein Jahr zuvor. Der Gesamtumsatz der Chemie- und Pharmaindustrie stieg saisonbereinigt zwar um 1,8 Prozent auf insgesamt 56,5 Milliarden Euro, das Vorjahresniveau wurde jedoch weiterhin deutlich verfehlt.
Die Zahl der Arbeitsplätze in der chemisch-pharmazeutischen Industrie blieb lediglich dank eines Zuwachses im Pharmabereich mit rund 479.500 Beschäftigten auf einem hohem Niveau.
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