Die deutsche Chemieproduktion sank im zweiten Quartal 2014 um 2,3 %, der Umsatz ging um 1,2 % zurück.
(mih) Die deutsche Wirtschaft hat im zweiten Quartal dieses Jahres an Schwung verloren, was sich im Geschäft der chemisch-pharmazeutischen Industrie bemerkbar machte. Das geht aus dem aktuellen Quartalsbericht des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) hervor. Im Vergleich zum Vorquartal gingen Produktion und Umsatz in Deutschlands drittgrößter Branche von April bis Juni zurück.
Die Chemieproduktion sank um 2,3 % im Vergleich zum Vorquartal. Besonders deutliche Rückgänge musste das Geschäft mit chemischen Grundstoffen verkraften. Die Produktion insgesamt lag im zweiten Quartal immer noch 0,3 % höher als im Vorjahr. Die Kapazitäten waren mit 84,4 % weiterhin gut ausgelastet.
Das Umsatzniveau des ersten Quartals konnte die Chemieindustrie aufgrund der sinkenden Nachfrage nicht halten. Die Branchenerlöse gingen von April bis Juni saisonbereinigt um 1,2 % auf 45,8 Milliarden Euro zurück. Die Verkäufe im Inland sanken um 2,8 % auf 17,8 Milliarden Euro.
Die Chemikalienpreise blieben stabil; im Vergleich zum zweiten Quartal 2013 waren chemische Erzeugnisse aber immer noch 1,7 % günstiger. Insbesondere das Inlandsgeschäft der Chemie fiel schwächer aus, weil viele industrielle Kunden ihre Produktion drosselten. Sie würden damit auf geopolitische Risiken reagieren und weniger Chemikalien bestellen. Die Umsätze der Branche im Ausland gingen wegen der zögerlichen Erholung der europäischen Wirtschaft ein weiteres Mal leicht zurück.
VCI-Präsident Karl-Ludwig Kley erklärte zur Branchenkonjunktur: „Die deutsche Chemie musste im zweiten Quartal einen konjunkturellen Dämpfer hinnehmen. Wir rechnen aber für das zweite Halbjahr wieder mit einer leichten Belebung der Nachfrage, wenn sich die geopolitische Lage nicht weiter zuspitzt.“ Wegen der jüngsten Konjunktureintrübung rechnet der VCI für 2014 nur noch mit einem Anstieg der Chemieproduktion um 1,5 %. Während die Preise um 1 % sinken, wird der Branchenumsatz voraussichtlich um 1 % auf 192,5 Milliarden Euro steigen.
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