Eine praktische Erfindung macht nächtliche Arbeiten mit Flurförderzeugen sicherer. Dafür gab es nun den Deutschen Arbeitsschutzpreis 2011.
(ak) Im Tecklenburger Land betreibt die RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH das nördlichste Steinkohlenbergwerk Deutschlands. Rund 2.350 Mitarbeiter fördern im Jahr etwa 1,9 Millionen Tonnen Anthrazitkohle in einer Tiefe von bis zu 1.500 Metern. Geschäftsführung und Betriebsrat arbeiten dort Hand in Hand, um kreative Ideen der Beschäftigten für mehr Sicherheit im Arbeitsalltag umzusetzen.
Die nun mit dem Deutschen Arbeitsschutzpreis 2011 ausgezeichnete Eigenentwicklung setzt bei den praktischen Herausforderungen an, die sich ergeben, wenn Gabelstapler, Radlader und Bagger auch am Abend und in der Nacht zum Transport von Material und zum Verladen der Kohle auf dem Betriebsgelände eingesetzt werden: Dabei handelt es sich um eine automatische Beleuchtung des Fahrzeugbodenraums, die ein Team von Mitarbeitern entwickelte.
Nachts und bei feuchter Witterung konnte es nämlich passieren, dass Kollegen beim Auf- und Absteigen von den Fahrzeugen ausrutschten, umknickten oder sogar stürzten. Je nach Art des Fahrzeugs beleuchtet nun eine Lampe den unteren Bereich der Fahrerkabine. Sie wird durch das Öffnen der Fahrertür oder durch einen
Bewegungssensor gesteuert und erlischt automatisch, wenn die Tür des Fahrzeugs geschlossen wird und der Fahrer seinen Platz eingenommen hat.
Die Bodenausleuchtung ist für jede Art von Flurförderzeugen geeignet und wird schon seit zwei Jahren überall dort eingesetzt, wo im Dunkeln gearbeitet wird. Ein toller Erfolg, nicht nur für die RAG: Mittlerweile wurde die Idee der Bodenraumbeleuchtung an die bundes- und sogar weltweit agierenden Hersteller der Fahrzeuge weitergegeben, die sie auf Wunsch standardmäßig für alle Kunden anbieten.
Ausgezeichnet wurden zudem die bad & heizung Kreuz GmbH (Schallstadt, Baden-Württemberg), die Evangelisches Johannesstift Behindertenhilfe gGmbH (Berlin) und die Hydro Building Systems GmbH - Werk Gerstungen (Thüringen). Insgesamt hatten sich 202 Unternehmen beworben.
Als gemeinsame Ausrichter stehen das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, der Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung hinter dem Arbeitsschutzpreis, der Teil der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie ist. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des Kongresses für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin - A+A 2011 - in Düsseldorf statt. Eine mit Experten aus Wirtschaft, Politik und Verbänden besetzte Jury hatte die Siegerunternehmen ausgewählt.
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