Nach zwei Wachstumsjahren gingen abgesetzte Mengen und Umsätze bei teils stark steigenden Kosten zurück.
(mih) Nach zwei Wachstumsjahren musste der deutsche Chemikalien- Groß- und Außenhandel das Jahr 2012 mit Mengen- und Umsatzrückgängen abschließen. Das berichtet der Verband Chemiehandel (VCH). Der Mengenabsatz des lagerhaltenden Platzhandels nahm um rund 180.000 Tonnen auf 5,98 Millionen Tonnen ab (-2,9 Prozent) ab – der Außen- und Spezialitätenhandel verlor sogar gut 10 Prozent seiner Mengen.
Auch die Vorjahresumsätze konnten mit etwa 3,9 Milliarden Euro (-2,1 Prozent) bzw. 9,0 Milliarden Euro (-1,1 Prozent) nicht wieder erreicht werden. Insgesamt hat die Branche mit Stagnation zu kämpfen, was – bei zum Teil stark steigenden Kosten (beispielsweise für die Umsetzung umweltrechtlicher Regelungen) – zunehmend die Erträge drückt.
Bei einer regionalen Betrachtung der Absatz- und Umsatzentwicklung zeigt sich eine verhaltene Entwicklung in Deutschland und Mittel-/Osteuropa sowie eine weiterhin rückläufige Nachfrage in allen südeuropäischen Ländern. Von der positiven Entwicklung in anderen Regionen (Süd-/Ostasien, Südamerika) konnten nur die international agierenden Unternehmen profitieren.
Für dieses Jahr rechnet die Branche nicht mit einem substanziellen wirtschaftlichen Aufschwung. Sie wird sich deshalb weiter darum bemühen, ihre Kostenstrukturen zu optimieren. Dies wird massiv dadurch erschwert, dass die nationale und europäische Gesetzgebung zum Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz unabhängig von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Unternehmen vorangetrieben wird. Der VCH setzt sich deshalb unter anderem nachdrücklich dafür ein, dass die Beschränkung und Zulassung von Chemikalien früher und intensiver als bisher von sozio-ökonomischen Bewertungen begleitet bzw. eine solche Bewertung vorgeschaltet wird.
Langfristig ist der Chemiehandel gefordert, sein Leistungsspektrum weiter auszubauen und dieses noch stärker auf Wachstumsbranchen auszurichten.
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