Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) hat seinen Jahresbericht 2017 veröffentlicht. Demnach gibt es noch einige Baustellen auf dem Weg zu mehr Sicherheit im Bahn-Güterverkehr.
(uh) Insgesamt hat das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) im Jahr 2017 etwa 20.200 Überwachungen bei Eisenbahnverkehrsunternehmen und Infrastrukturbetreibern durchgeführt (2016: ca. 12.270). Darunter fallen sowohl Inspektionen vor Ort als auch Audits der Prozesse. Der deutliche Anstieg der Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr begründet sich dem Jahresbericht 2017 zufolge hauptsächlich in einer geänderten Erfassung der Fahrzeugüberwachungen. Darüber hinaus fanden etwa 12.850 Überprüfungen im Bereich der Gefahrguttransporte statt (2016: 12.300), wobei hier neben den Eisenbahnen auch andere Akteure wie Spediteure, Belader oder Befüller im Fokus stehen. Die gezielte Kontrolle auffälliger Verkehre führte zu einer Verbesserung der Sicherheitskultur bei den betroffenen Unternehmen, so das EBA in seinem Bericht. Durch verstärkt risikoorientierte Kontrollen kam es 2017 insgesamt zu einem leichten Anstieg der Beanstandungsquote im Bereich Gefahrgutkontrollen auf 7,5 % (2016: 7,4 %), speziell bei aus dem Ausland kommenden Verkehren betrug die Beanstandungsquote 14,0 %. Im übrigen Fahrzeugbereich stellte das EBA bei 571 von 12.204 überwachten Fahrzeugen Mängel fest, was einer Quote von 4,6 % entspricht.
Im Bereich der Gefahrgutüberwachung verfolgt das EBA eine Mischung aus versandnaher und mangelorientierter Aufsicht. Das bedeutet, dass die stärker mangelbehafteten Relationen häufiger kontrolliert werden. Diese risikoorientierte Strategie wird mittels Schwerpunktkontrollen forciert.
Hinsichtlich der in den letzten Jahren steigenden Zahl von überfahrenen Haltesignalen konnte im Jahr 2017 noch keine Trendumkehr erreicht werden. Das EBA merkt dazu an, dass eine Präzisierung der Ereigniserfassung bei der DB Netz AG wohl die Ursache dafür ist, dass gemeldete Vorbeifahrten an Haltesignalen in der Kategorie „mit Erreichen des Gefahrpunktes“ im Verhältnis stärker angestiegen sind. Die im Berichtsjahr durchgeführte Thematisierung solcher Ereignisse in den Managementebenen der Unternehmen müsse erst Wirkung zeigen. Dabei habe das EBA jedoch wahrgenommen, dass sich insbesondere die großen und mittleren Eisenbahnverkehrsunternehmen sehr intensiv mit ihren teils hohen Fallzahlen befassten. Dort besteht inzwischen eine Reihe an Projekten, die sich der Aufmerksamkeit der Triebfahrzeugführer, aber auch dem generellen Umgang mit solchen Ereignissen im Unternehmen widmen. Um die Tendenz der Fallzahlen in allen Unternehmen umzukehren, will das EBA über das Jahr 2017 hinaus in diesem Bereich aktiv bleiben.
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