Das Gütertransportaufkommen in der deutschen Binnenschifffahrt im Jahr 2023 war um 5,9 Prozent geringer als im Vorjahr – Kohletransporte sanken um 27,9 Prozent gegenüber 2022.
(run) Im vergangenen Jahr wurden auf den deutschen Binnenwasserstraßen 172 Mio. Tonnen Güter transportiert. Dieser laut Statistischem Bundesamt (Destatis) niedrigste Wert seit der deutschen Wiedervereinigung 1990 bedeutet einen Rückgang der Beförderungsmenge um 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Verglichen mit dem Stand im Jahr 1990 sank der Gütertransport auf Binnenwasserstraßen sogar um 25,9 Prozent. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 sind es 16,3 Prozent weniger.
Knapp mehr als die Hälfte aller Transporte auf Binnenschiffen entfielen 2023 auf die Gütergruppen flüssige Mineralölerzeugnisse (27,9 Mio. Tonnen), Steine und Erden (21,6 Mio. Tonnen), Eisenerze (20,4 Mio. Tonnen) sowie Kohle (18,5 Mio. Tonnen). Während die flüssigen Mineralöle gegenüber dem Vorjahr um 3,1 Prozent zunahmen, ging der Transport von Kohle um 27,9 Prozent zurück. Im Jahr 2022 gab es aufgrund der Energiekrise noch eine starke Kohlenachfrage, dieser Effekt milderte sich im Jahr 2023. Trockene und flüssige Massengüter (56,6 Prozent und 27,3 Prozent) sind weiterhin prägend für die deutsche Binnenschifffahrt. Der Anteil des Containerverkehrs lag 2023 bei 9,4 Prozent.
Auch die Beförderungsmengen gingen sowohl landesintern als auch grenzüberschreitend zurück. Die Menge im innerdeutschen Verkehr sank um 4,8 Prozent gegenüber 2022 auf 42,5 Mio. Tonnen. Der grenzüberschreitende Verkehr verlor 7,3 Prozent und ging auf 119,2 Mio. Tonnen zurück. Der Versand in das Ausland reduzierte sich auf 42 Mio. Tonnen (-4 Prozent). Der Empfang aus dem Ausland sank auf 77,3 Mio. Tonnen (-9 Prozent); dies wird vor allem mit einem Rückgang des Hinterlandverkehrs der Seehäfen begründet.
Der Empfang der deutschen Binnenhäfen aus den ARA-Häfen (Antwerpen, Rotterdam, Amsterdam) ist um 8,8 Prozent bzw. 6 Mio. Tonnen gesunken. Der mengenmäßig weniger bedeutsame Transitverkehr war 2023 mit einem Transportaufkommen von 10 Mio. Tonnen die einzige Verkehrsrelation, die gegenüber 2022 zugenommen hat (+8,5 Prozent).
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