Im Nachbarland wurde ein erhöhtes Risiko bezüglich Gefahrtransporte bei weniger als 0,5 % der Strecken auf den Nationalstraßen ermittelt. Auf der Schiene wurden keine inakzeptablen Risiken festgestellt.
(mih) Die Schweiz verfügt über fortschrittliche Grundlagen, um die Risiken bei Gefahrguttransporten auf der Straße und Schiene zu überwachen und, wenn nötig, Maßnahmen zu ergreifen. Die Risiken für die Bevölkerung sind dabei akzeptabel. Dies geht aus einem Bericht des Bundesrates hervor, der erstellt wurde, um ein Postulat der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Ständerates vom 18. Mai 2015 zu überprüfen. Das Postulat hatte verlangt, Maßnahmen aufzuzeigen, um die Risiken beim Schienen- oder Straßentransport von Gefahrgut, insbesondere von Chlor, zu mindern. Schienen und Straßen, auf denen große Mengen Gefahrgut transportiert werden, unterstehen zudem der schweizerischen Störfallverordnung (StFV).
Die zuständigen Bundesämter für Verkehr (BAV), für Strassen (ASTRA) und für Umwelt (BAFU) überwachen die Risiken mit gemeinsam entwickelten Instrumenten auf dem gesamten Verkehrsnetz. So können sie frühzeitig Risiken, die zunehmen, z.B. aufgrund der Siedlungsentwicklung, erkennen und entsprechend handeln. Dies war zuletzt bei Chlortransporten in Kesselwagen auf der Schiene der Fall: 2016 wurden in der zweiten Gemeinsamen Erklärung strenge Ziele für die Risikominderung und entsprechende Maßnahmen vereinbart.
Auf den Nationalstraßen würden nach der jüngsten Gesamtschau weniger als 0,5 % der Strecken ein erhöhtes Risiko bezüglich der Gefahrguttransporte aufweisen. Das ASTRA passt diese Verkehrswege im Rahmen von Neubauten, Ausbauten, Umbauten oder Sanierungen laufend dem aktuellen Stand der Sicherheitstechnik an. Auf der Schiene bestünden keine inakzeptablen Risiken.
Auch im internationalen Vergleich habe die Schweiz einen hohen Sicherheitsstandard. Systematische Risikoermittlungen von Gefahrguttransporten auf dem gesamten Straßen- und Schienennetz sowie Beurteilungskriterien bezüglich des Umgangs mit diesen Risiken würden aktuell in vergleichbarer Art nur in den Niederlanden existieren.
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