Kontrolleure des BAG untersagten dem Fahrer eines mit 25 t Methanol beladenen Tankzugs die Weiterfahrt.
(mih) Kontrolleure der Außenstelle Schwerin des Bundesamts für Güterverkehr (BAG) hatten am 19. Februar einen polnischen Tankzug angehalten, der mit 25 t Methanol (UN 1230) beladen war. Der Tankzug verlor bereits nach Einfahrt auf den Kontrollplatz rostige Teile seiner Bremsscheibe. Noch vor Beginn der Kontrolle war an der dritten Achse rechts eine starke Wärmeausstrahlung festzustellen.
Die Temperatur der defekten Bremsscheibe dieser Achse betrug zehn Minuten nach dem Anhalten und bei winterlichem Wetter mehr als 170 °C. Zum Vergleich: Die restlichen fünf intakten Bremsscheiben waren im Mittel 15 °C warm. Eine Überhitzung der Bremse hätte jederzeit zu einem Feuer am Reifen des Gefahrgutfahrzeugs, welches den Klasse 3-Stoff beförderte, führen können.
Die Technische Unterwegskontrolle offenbarte weitere gravierende Mängel: Ein Reifen wies eine sicherheitsrelevante Beschädigung in der Lauffläche bis in die Stahlarmierung der Karkasse auf. Und die Sattel- bzw. Auflageplatte des Aufliegers war nicht fest mit dem Tank verbunden: Zehn von 14 Befestigungsschrauben waren lose und ließen sich von Hand drehen.
Diese gefährlichen Mängel hätten bei Fortsetzung der Fahrt eine wesentliche Verkehrsgefährdung bedeutet. Zusätzlich war eine orangefarbene Tafel nicht richtig befestigt und hätte während der Fahrt verloren gehen können. Die BAG-Kontrolleure untersagten die Weiterfahrt und erhoben eine Sicherheitsleistung für die zu erwartende Geldbuße.
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