Das EBA hat seinen Jahresbericht 2012 über Gefahrgutkontrollen auf der Schiene veröffentlicht.
(mih) Im vergangenen Jahr hat das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) 13.904 Gefahrguttransporte auf der Schiene im Bereich der Eisenbahnen des Bundes kontrolliert; das waren 3,5 Prozent weniger als 2011 (14.389 Kontrollen). Ebenfalls rückläufig war die Beanstandungsquote: 5,8 Prozent (2012) im Vergleich zu 6,4 Prozent (2011). Dies geht aus dem Jahresbericht 2012 des EBA über behördliche Gefahrgutkontrollen nach Abschnitt 1.8.1 RID und Gefahrgutverordnung Straße, Eisenbahn und Binnenschifffahrt (GGVSEB) hervor. Dabei sind Beförderungen von Gefahrgütern der Klasse 7 ausgenommen.
Daneben wurden 13.873 gefahrguttragende Güterwagen wagentechnisch überprüft (2011: 13.854). Hier ist die Mängelquote von etwa zwei Prozent konstant geblieben.
Gefahrgutkontrollen des EBA 2011 und 2012 | 2011 | 2012 | Veränderung [%] |
Kontrollen [Anzahl] | 14.389 | 13.904 | -3,5 |
– davon mit Beanstandungen [Anzahl] |
924 | 806 | -12,9 |
Beanstandungsquote [%] |
6,4 | 5,8 | -9,4 |
festgestellte Mängel [Anzahl] | 1.085 | 923 | -14,9 |
– davon Gefahrenkategorie I* |
61 | 60 |
-1,6 |
– davon Gefahrenkategorie II* | 391 | 333 |
-14,8 |
– davon Gefahrenkategorie III* |
633 |
530 | -16,3 |
Mängelquote [%] |
8,1 | 6,6 | -18,5 |
* Die Systematik der Gefahrenkategorien I bis III gemäß Anlage 3 Gefahrgut-Kontrollverordnung (GGKontrollV) auf der Straße wird aus Gründen der Vergleichbarkeit analog auch für die Schiene angewendet. |
Die Beanstandungsquote ist 2012 wieder gesunken und liegt im unteren Durchschnitt der letzten Jahre. Eine so niedrige Beanstandungsquote wurde zuletzt 2005 erreicht. Ursache dafür ist insbesondere der starke Rückgang festgestellter Mängel der Gefahrenkategorie II und III; die Anzahl von Mängeln der Gefahrenkategorie I ist nahezu gleich geblieben.
Die meisten Mängel betreffen nicht ausreichend verschlossene Verschlüsse von Tanks mit Untenentleerung (ohne Ladegutaustritt). Nach Rückgängen in den letzten Berichtszeiträumen stellte das EBA 2012 wieder ein Anstieg fest (201, +27 Prozent). Der zweithäufigste Mangel: Vorschriften für die orangefarbene Kennzeichnung nicht beachtet, wobei dies rückläufig war (83, -19 Prozent).
Stark angestiegen sind jedoch Mängel bei Angaben zu Sondervorschriften, die fehlen oder falsch sind (80, +176 Prozent). Hier sieht das EBA weiterhin einen Zusammenhang mit Unsicherheiten der Absender im Bereich der Kennzeichnung von umweltgefährdenden Gefahrgütern. Ebenfalls sehr stark angestiegen sind Mängel bei besonderen Kennzeichnungen für Stoffe der Klasse 2, die im Tankschild fehlen oder nicht lesbar sind (44, +300 Prozent). Die Ursache laut EBA: nicht RID-konformer Eintrag „Sonnenschutzdach“ im Tankschild.
Den Rückgang der Anzahl der Kontrollen im vergangenen Jahr erklärt das EBA mit Personalausfällen (z.B. durch Krankheit oder Weiterbildung) und insbesondere mit der weiter gesunkenen Mitarbeiterzahl. Demnach wird es auch künftig nicht möglich sein, die durch die Personalbemessung vorgegebene Anzahl von 16.000 Kontrollen pro Jahr zu erreichen.
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