Deutscher Seehandel lässt nach

Der Güterumschlag in den deutschen Seehäfen ist im vergangenen Jahr gesunken, Schweden löste Russland als größten Handelspartner ab.

(skl) Der Güterumschlag der deutschen Seehäfen ist im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um 3,2 Prozent gesunken. Insgesamt wurden 279,1 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ging der Güterempfang aus dem Ausland mit minus 1,5 Prozent deutlich weniger zurück als die ins Ausland versendete Gütermenge (-7,0 Prozent). Gegenüber dem Vorkrisenniveau des Jahres 2019, als die deutschen Seehäfen 293,5 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen hatten, blieb der Umschlag 2022 um rund 5 Prozent zurück.

Der für den Güterumschlag bedeutendste deutsche Seehafen war Hamburg mit einem Umschlagvolumen von 103,4 Millionen Tonnen (-7,2 % zum Vorjahr), mit deutlichem Abstand gefolgt von Bremerhaven  mit 42,8 Millionen Tonnen (-8,7 %) und Wilhelmshaven mit 31,8 Millionen Tonnen (+7,6 %). Auf die Plätze vier und fünf kamen die Ostseehäfen Rostock (21,3 Mio. t, -3,2 %) und Lübeck (16,4 Mio. t, -6,9 %).

Wichtigste deutsche Partnerländer im Seehandel waren im vergangenen Jahr Schweden mit einem Güterumschlagsvolumen von 24,4 Millionen Tonnen, gefolgt von Norwegen (22,7 Mio. t), den Vereinigten Staaten (22,0 Mio. t) und der Volksrepublik China (20,9 Mio. t). Die Russische Föderation - 2021 noch wichtigster Seehandelspartner Deutschlands - rangierte mit 13,4 Millionen Tonnen Güterumschlag nur noch auf Rang 7, wobei 94 Prozent des Warenumschlags mit Russland auf den Güterempfang vor allem fossiler Energieträger entfielen. Im Laufe des Jahres entwickelte sich der Güterumschlag mit der Russischen Föderation infolge der durch den Krieg in der Ukraine ausgelösten Sanktionen stark rückläufig.

Die deutschen Seehäfen empfingen 2022 insgesamt 36,1 Millionen Tonnen Kohle, Rohöl und Erdgas, das waren 14 Prozent mehr als im Jahr 2021. Wichtigstes Lieferland waren die Vereinigten Staaten, aus denen gut ein Fünftel der empfangenen Menge stammte.

Der Containerumschlag der deutschen Seehäfen lag mit insgesamt 13,9 Millionen Standardcontainern (TEU) um gut 6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das Vorkrisenniveau des Jahres 2019 mit 15,0 Millionen TEU wurde damit bislang noch nicht wieder erreicht. Ursachen hierfür dürften coronabedingte Einschränkungen durch Lockdowns, Lieferkettenprobleme sowie Staus in der Containerschifffahrt gewesen sein. Über ein Fünftel des deutschen Containerumschlags im Jahr 2022 entfiel auf China, gefolgt von den Vereinigten Staaten mit einem Anteil von gut zehn Prozent. Unter den fünf wichtigsten ausländischen Partnerhäfen im Containerverkehr befanden sich 2022 drei chinesische Häfen: Shanghai als mit Abstand wichtigster Partnerhafen (893.000 TEU), gefolgt von Singapur (576.000 TEU), Ningbo (508.000 TEU), New York (403.000 TEU) und Shenzhen (391.000 TEU).

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