Bauxit-Transporte: Gefahren für Seeschiffe

Die IMO warnt erneut davor, dass Bauxit als Massengut in Seeschiffen breiartig werden kann und ein Kentern zur Folge haben kann. CCC hat dazu ein aktualisiertes Circular beschlossen.

(mih) Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) warnt erneut davor, dass Seeschiffe kentern können, wenn sie Bauxit als Massengut befördern. Unter bestimmten Voraussetzungen bestehe die Gefahr, dass die Ladung während der Seereise breiartig wird. Dies könne die Stabilität des Schiffes beeinflussen.

Bauxit ist weltweit eine der größten Rohstoffquellen für Aluminium; jährlich werden rund 100 Mio. t per Seeschiff befördert. Am 2. Januar 2015 war der Massengutfrachter „Bulk Jupiter“ untergangen – 18 Seeleute kamen ums Leben.

Eine internationale „Global Bauxite Working Group“ hat das Verhalten von Bauxit bei der Beförderung mit Seeschiffen untersucht. Dabei war festgestellt worden, dass bestimmte Formen von Bauxit mit einem großen Anteil kleinerer Partikel dazu neigen können, einem neu identifizierten Phänomen der „dynamischen Trennung“ zu unterliegen, wenn es überschüssige Feuchtigkeit in der Ladung gibt. Unter solchen Bedingungen kann sich ein dünner Brei aus Wasser und feinen Feststoffen über dem festen Material bilden. Der daraus resultierende freie Oberflächeneffekt der Flüssigkeit (Schwall) kann die Stabilität eines Schiffes erheblich beeinträchtigen, mit dem Risiko des Kenterns.

Der IMO-Unterausschuss „Beförderung von Ladungen und Containern“ (CCC) hat vergangene Woche in einem neuen Circular überarbeitete Leitlinien für die Beförderung von Bauxit zusammengestellt, um u.a. Versender, Terminalbetreiber, Reeder, Schiffsbetreiber, Schiffscharterer und Kapitäne für potenzielle Risiken durch Feuchtigkeit zu sensibilisieren. Bauxit-Ladungen sollen demnach ggf. als Ladung der Gruppe A gemäß Internationalem Code für die Beförderung von Schüttgut über See (IMSBC-Code) behandelt werden. Mit dem neuen Circular soll das vorherige (CCC.1/Circ.2 vom 20. Oktober 2015) aktualisiert werden.

Das neue Circular soll sofort anwendbar sein – somit vor der nächsten, für 2019 geplanten Annahme neuer Prüfmethoden und der relevanten Stoffmerkblätter für Bauxit-Ladungen im Rahmen der turnusmäßigen Aktualisierung des IMSBC-Codes. Es enthält den Entwurf des Testverfahrens, um die Feuchtigkeitsgrenze für die Beförderung (TML) für Bauxit zu bestimmen, den Entwurf des Stoffmerkblatts für Bauxit der Gruppe A („BAUXITE FINES“) sowie den Entwurf der Änderungen des bestehenden Stoffmerkblatts für Bauxit der Gruppe C (Bauxit mit einem geringeren Anteil an kleineren Partikeln und mit einem Sättigungsgrad durch Feuchtigkeit, der 70 % nicht erreichen kann).

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