Im ersten Halbjahr 2022 gingen 4,4 Mio. TEU über die Kaikanten – ein Plus vom 0,9 Prozent. Der Gesamtumschlag ging jedoch um 2,7 Prozent zurück.
(os) Als einziger großer Hafen der Nordrange konnte Hamburg im ersten Halbjahr 2022 ein leichtes Wachstum beim Containerumschlag verzeichnen. Das Umschlagergebnis von 4,4 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer) bedeutet ein Plus von 0,9 Prozent, wie Hafen Hamburg Marketing (HHM) mitteilt. Dagegen fiel der Gesamtumschlag mit insgesamt 61,8 Millionen Tonnen um 2,7 Prozent geringer aus als im Vorjahreszeitraum. Die Rückgänge in den Segmenten Sauggut, Greifergut und Flüssigladung seien vor allem auf die verschärften EU-Sanktionen gegenüber Russland sowie marktbedingte Veränderungen beim Rohstoffhandel und -transport zurückzuführen. Zudem würden die Auswirkungen der Corona-Pandemie für Handel und Industrie nach wie vor Beförderungs- und Versorgungsengpässe verursachen, welche sich in den Häfen besonders deutlich zeigten. Die vom Umschlagvolumen her wichtigsten drei Handelspartner sind unverändert China inklusive Hongkong, die USA und Singapur.
Positiv: Mit der im Januar abgeschlossenen Fahrrinnenanpassung konnte der Standort Hamburg gestärkt werden. Der durchschnittliche Tiefgang der Großcontainerschiffe (117 Anläufe bisher) ist im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 um ca. 0,5 Meter gewachsen. Gleichzeitig wurde die Landstromversorgung für Container- und Kreuzfahrtschiffe an mehreren Terminals vorangetrieben, der Testbetrieb ist für 2023 geplant.
Mit der Hamburger Hafenbahn wurden im ersten Halbjahr 2022 1,4 Millionen TEU transportiert, was einen Rückgang von lediglich 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet. Der Gütertransport auf der Schiene bleibt mit einem Anteil von 52,8 Prozent am Modal Split der führende Verkehrsträger im Zu- und Ablaufverkehr des Hafens.
Für den Rest des Jahres wird derweil eine Abschwächung beim Seegüterumschlag erwartet, verursacht durch höhere Energiepreise und schwächeren Konsum. Jedoch könnte die anhaltende Niedrigwasserphase auf dem Rhein zu einer Verlagerung von Massenguttransporten auf andere Routen führen, wovon Hamburg als Universal- und Eisenbahnhafen profitieren könnte. Zudem hofft HHM auf eine baldige Einigung im Tarifkonflikt zwischen ver.di und den deutschen Seehafenbetrieben.
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