Ladungen, welche die Sicherheit in der Lieferkette gefährden können

Die Branchenverbände der Cargo Integrity Group setzen ihren selbst gewählten Auftrag fort, um die Sicherheit in globalen Lieferketten zu verbessern.

(run) Die in der Cargo Integrity Group vereinten Verbände haben eine Reihe von Gütern identifiziert, die üblicherweise in Containern befördert werden und unter bestimmten Bedingungen gefährliche Zwischenfälle verursachen können. Die Gruppe fordert all jene auf, die mit diesen Gütern umgehen, sämtliche Vorschriften, die Verfahrensregeln der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO), der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und der Wirtschaftskommission der Vereinten Nation für Europa (UNECE) für das Packen von Güterbeförderungseinheiten (CTUs) (CTU-Code) und die Best-Practice-Lösungen der Branche zu befolgen. Neben der Förderung solider Verpackungs- und Schifffahrtspraktiken will die Cargo Integrity Group auch das Bewusstsein für die Arten von Gütern schärfen, die – oft weniger offensichtlich – die Sicherheit in der Containerlieferkette gefährden können.

Die Gruppe hat nach eigenen Angaben fünfzehn solcher besorgniserregenden Güter (cargoes of concern) identifiziert, die häufig auf dem Seeweg und im intermodalen Verkehr transportiert werden. Während diese in der Regel sicher transportiert werden, wenn die Vorschriften und Leitlinien befolgt werden, kann es bei unsachgemäßem Transport gefährlich werden. Zudem wird betont, dass falsch deklarierte Ladungen sowie unvollständige Angaben mit einer größeren Wahrscheinlichkeit zu Unfällen führen können. Mit der aufgestellten Liste erheben die Ersteller keinen Anspruch darauf, alles komplett abzudecken. Jedoch veranschauliche jeder der Punkte eine häufige Art von Gefahr, unterteilt in drei Kategorien:

  • Reaktive Gefahren: Diese Ladungen können unter bestimmten Bedingungen Feuer fangen und erhebliche Schäden sowie Verluste verursachen. Sie unterliegen im Allgemeinen den Gefahrgutvorschriften. Beispiele: z.B. Holzkohle/Kohle, Calciumhypochlorit, Lithium-Ionen-Batterien, Baumwolle und Wolle, Fischmehl und Krill sowie Ölkuchen.
  • Risiken durch Verschütten oder Auslaufen: Diese Güter können ein Risiko darstellen, wenn sie nicht richtig verpackt oder beschädigt sind. Verschüttete oder ausgelaufene Güter dieser Art können die Gesundheit der Personen gefährden, welche die frei gewordenen Stoffe beseitigen. Zudem sind Umweltschäden möglich. Beispiele: Häute und Felle, Wein, Bitumen, Kakaobutter, Abfälle (recycelte Motoren und Motorenteile), pflanzliche und andere Öle (insbesondere, wenn sie in Flexitanks verpackt sind).
  • Folgen unsachgemäßen Verpackens: Ladungen, die im Container schlecht oder falsch gepackt oder gesichert sind, können einerseits zu Verletzungen von Personen führen. Andererseits können sie Schäden an benachbarten Containern, Immobilien oder anderen Ladungen verursachen. Solche Vorfälle können schwere Unfälle auf See oder an Land nach sich ziehen, wie etwa das Umkippen von Lkw oder das Entgleisen von Zügen. Beispiele: Baumstämme und Holz, Stahlcoils, Marmor und Granit.

In den kommenden Monaten wird die Cargo Integrity Group zusätzliche Leitlinien veröffentlichen, um diese Güter identifizieren und sicher mit ihnen umgehen zu können. Die Liste basiert u.a. auf Daten aus der Schadenhistorie des Transportversicherers TT Club, einem von der International Cargo Handling Coordination Association (ICHCA) erstellten und der IMO vorgelegten Bericht über Zwischenfälle mit gefährlichen Gütern auf Schiffen oder in Häfen sowie des Cargo Incident Notification System (CINS), welches von seinen Mitgliedern (insbesondere Reedereien) bereitgestellte Informationen über Zwischenfälle mit gefährlichen Gütern sammelt.

„Die kombinierte Erfahrung unserer Organisationen wurde genutzt, um diese Kategorien zu ermitteln und einige Güter zu identifizieren, bei denen die Risiken vielleicht weniger offensichtlich sind“, sagt Peregrine Storrs-Fox, Risk Management Director bei TT Club. „Während die potenziellen Gefahren des Transports etwa bei Calciumhypochlorit oder Lithium-Ionen-Batterien eher bekannt sind, sind die brennbaren Eigenschaften von Ölkuchen oder die mit Kakaobutter oder Pflanzenölen verbundenen Gefahren weniger bekannt.“

Lars Kjaer, Senior Vice President des World Shipping Council (WSC), ergänzt, dass die Akteure in der globalen Containerlieferkette nicht nur für die Gesundheit und Sicherheit der eigenen Mitarbeitenden verantwortlich seien, sondern auch für die Sicherheit derjenigen, die im weiteren Verlauf der Beförderung mit dem Container zu tun haben.

Ein Hauptziel der Cargo Integrity Group, die sich dafür einsetzt, die Sicherheit und den Umweltschutz in der gesamten Containerlieferkette zu verbessern, besteht darin, den CTU-Code bekannter zu machen und weiter zu verbreiten. Im Rahmen dieser Bemühungen hat die Gruppe einen „Quick Guide“ zum CTU-Code sowie eine Checkliste mit Maßnahmen und Zuständigkeiten, für die mit dem Packen von Ladungen in Frachtcontainern betrauten Mitarbeiter entwickelt. Diese sind nun in allen sechs offiziellen IMO-Sprachen sowie in Italienisch verfügbar und können unter www.ichca.com abgerufen werden.

Die Cargo Integrity Group bringt internationale Gütertransport- und Güterabfertigungsorganisationen mit unterschiedlichen Rollen in der Lieferkette zusammen, welche sich gemeinsam dafür einsetzen, die Sicherheit und den Umweltschutz in der gesamten logistischen Lieferkette zu verbessern. Dafür arbeiten das Bureau International des Containers (BIC), die Container Owners Association (COA), die International Federation of Freight Forwarders Associations (FIATA), das Global Shippers Forum (GSF), die ICHCA, TT Club und der WSC zusammen.

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