Best-Practice-Leitfaden soll helfen, den Brandschutz zu verbessern
(ur) Für das Stauen von klassifizierten gefährlichen Gütern an Bord von Containerschiffen hat das Cargo Incident Notification System (CINS) einen Leitfaden veröffentlicht. Die Publikation mit dem Titel „Safety Considerations for Ship Operators Related to Risk-Based Stowage of Dangerous Goods on Containerships” wurde als Reaktion auf eine Reihe schwerer Brandereignisse in den letzten Jahren erstellt, die oft durch Mängel bei der Deklaration von Ladung und Verpackung verursacht wurden.
Die von einer Arbeitsgruppe aus CINS-Mitgliedern (Reedereien) sowie Vertretern von Klassifikationsgesellschaften und Versicherungsorganisationen erstellten Sicherheitsempfehlungen sollen von Schiffsbetreibern, Beförderern und Hafenpersonal angewendet werden. Sie bieten eine risikobasierte Strategie zur Stauung von Gefahrgütern, die für alle Containerschiffsgrößen gilt.
Bestehende Maßnahmen, die von den Schiffsbetreibern bereits für die Beförderung ordnungsgemäß deklarierter gefährlicher Güter entwickelt und umgesetzt wurden, sollen dadurch aber nicht ersetzt werden. Ebenso wenig die SOLAS- und IMDG-Code-Anforderungen für Stauung und Trennung – vielmehr sollen sie die Anforderungen dieser Vorschriften erhöhen.
„Ladungsbezogene Vorfälle, die zu Bränden und Explosionen führen, haben ihre Wurzeln in Ladungsproblemen. Untersuchungen dieser Zwischenfälle haben dabei viele Mängel der zur Verschiffung bestimmten Ladung gezeigt. Dazu gehören fehlerhafte Klassifizierung und Deklaration, Verpackung, Trennung und Ladungssicherung, die nicht dem IMDG-Code oder dem CTU-Code entsprechen, sowie Verpackungen, die nicht IMDG-Code-konform sind“, erörtert der Vorsitzende des CINS Uffe Ernst-Frederiksen. „Dieser neue Best-Practice-Leitfaden für das Stauen von Gefahrgütern soll dazu beitragen, den Brandschutz in unserer Branche zu verbessern."
Das Cargo Incident Notification System (CINS) ist eine im Jahr 2011 gegründete Schifffahrtsorganisation. Ziel ist es, die Sicherheit in der Lieferkette zu erhöhen, die Zahl der Ladungsunfälle an Bord von Schiffen zu reduzieren und die Risiken zu zeigen, die durch bestimmte Ladungen und/oder Fehler beim Verpacken verursacht werden. Der Vorstand besteht aus fünf der weltweit größten Containerreedereien (Maersk Line, Hapag-Lloyd, MSC, CMA CGM und Evergreen Line) sowie drei Beiratsmitgliedern (International Group of P&I Clubs, TT Club und Exis Technologies). Die CINS-Mitglieder repräsentieren mehr als 85 Prozent der weltweiten Containerstellplatzkapazität.
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