Verflüssigter Wasserstoff als Massengut

(mih) Der Schiffssicherheitsausschuss (MSC) der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) hat am 25. November 2016 die Entschließung MSC.420(97) „Vorläufige Empfehlungen für den Transport verflüssigten Wasserstoffs als Massengut“ angenommen. Diese Entschließung hat die Dienststelle Schiffssicherheit der Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Post-Logistik Telekommunikation (BG Verkehr) nun mit Datum vom 10. Oktober 2017 in deutscher Sprache amtlich bekannt gemacht (VkBl. 2017 S. 911).

Derzeit sind weder im Internationalen Übereinkommen zum Schutz des menschlichen Lebens auf See (SOLAS) noch im Internationalen Code für den Bau und die Ausrüstung von Schiffen zur Beförderung verflüssigter Gase als Massengut (IGC-Code) verbindliche Vorschriften für den Seetransport verflüssigten Wasserstoffs als Massengut vorgesehen. Laut MSC ist es aber notwendig, dafür vorläufige Empfehlungen zu erarbeiten, da bezüglich eines sicheren Transports verflüssigten Wasserstoffs als Massengut seitens der Verwaltungen mittlerweile dringender Bedarf besteht. Zudem sollen es die vorläufigen Empfehlungen erleichtern, eine trilaterale Vereinbarung einzuführen, um ein Versuchsschiff zu erarbeiten; es soll dazu dienen, den sicheren Überseetransport verflüssigten Wasserstoffs als Massengut über lange Entfernungen zu erforschen und zu veranschaulichen.

Ziel ist es, die Bestimmungen dieser vorläufigen Empfehlungen in den IGC-Code aufzunehmen, ggf. nach einer weiteren Überprüfung, wenn sie auf andere Schiffe als das Versuchsschiff angewandt werden sollen. Die Mitgliedstaaten und die maritime Industrie sind nachdrücklich dazu aufgefordert, Informationen, Beobachtungen, Kommentare und Empfehlungen, die auf praktischen Erfahrungen durch die Anwendung dieser vorläufigen Empfehlungen beruhen, vorzulegen und auch relevante Sicherheitsanalysen auf Schiffen, die verflüssigten Wasserstoff als Massengut transportieren, einzureichen.