Der größte Teil der bei Unfällen freigesetzten wassergefährdenden Stoffe stammt nach wie vor aus der Landwirtschaft
(ur) Im Jahr 2019 wurden in Deutschland 2.351 Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen registriert. Das waren 97 weniger als 2018. Allerdings traten bei den Unfällen mit 31,2 Millionen Liter mehr als drei Mal so viele Schadstoffe unkontrolliert in die Umwelt aus wie im Vorjahr (2018: 10,3 Millionen Liter). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, konnten von der insgesamt freigesetzten Menge wassergefährdender Stoffe 28,4 Millionen Liter (91,1 Prozent) zum Schutz der Umwelt wiedergewonnen, anschließend genutzt oder ordnungsgemäß entsorgt werden. 2,8 Millionen Liter konnten nicht wiedergewonnen werden (2018: 3,2 Millionen Liter). Sie schadeten der Umwelt dauerhaft.
Bei der Beförderung wassergefährdender Stoffe mit Straßen-, Schienen-, Wasser- und Luftfahrzeugen wurden 1.603 Unfälle (2018: 1.713) und damit 110 Unfälle weniger als im Vorjahr registriert. Die weitaus meisten Unfälle (1.533 bzw. 95,6 Prozent) passierten mit Straßenfahrzeugen. Insgesamt wurden rund 663.000 Liter wassergefährdende Stoffe (2018: 700.000 Liter) freigesetzt, darunter 260.000 Liter Mineralölprodukte und 196.200 Liter Jauche, Gülle, Silagesickersaft (JGS). Rund drei Viertel aller ausgetretenen Schadstoffe (499.200 Liter bzw. 75,3 Prozent) konnten wiedergewonnen werden.
Beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen in Anlagen wie zum Beispiel Ölheizungen, Tankstellen, Biogasanlagen oder Raffinerien passierten 748 Unfälle. Dabei wurden 30,5 Millionen Liter wassergefährdende Stoffe freigesetzt. Bei 27,8 Millionen Liter (91 Prozent) der freigesetzten Menge handelte es sich um JGS sowie vergleichbare in der Landwirtschaft anfallende Stoffe, die überwiegend bei Unfällen in Biogasanlagen und JGS-Anlagen freigesetzt wurden. JGS gilt als allgemein wassergefährdend und kann in großen Mengen oder bei besonderen örtlichen Verhältnissen Gewässer und Böden gefährden. Von der beim Umgang in Anlagen insgesamt freigesetzten Menge konnten 27,9 Millionen Liter (91,5 Prozent) wiedergewonnen werden.
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