Ein virtuelles Trainingsprogramm zur Einschätzung von Unfällen mit Gefahrgut und eine TUIS-App: Mit diesen beiden Neuentwicklungen unterstützt der Verband der Chemischen Industrie öffentliche Einsatzkräfte.
Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) hat ein virtuelles Trainingsprogramm für Feuerwehren entwickelt. Es handelt sich um eine Internet-Anwendung, mit der die Ausbilder von Feuerwehren ihre angehenden Einsatzleiter schulen können. Sie lernen, eine typische Gefahrgut-Unfallsituation zu beurteilen und die richtigen Entscheidungen zu treffen. "Aus unserer Sicht ist wichtig, wann ein Einsatzleiter TUIS zu Hilfe rufen soll oder eine Gefahrensituation aus eigenen Kräften bewältigen kann. Diese Entscheidung muss er häufig in den ersten 15 bis 20 Minuten nach Eintritt des Gefahrgutunfalls treffen", erklärte Dipl.-Ing. Rolf Haselhorst, Vorsitzender des Arbeitskreises Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem (TUIS) im VCI, auf der Feuerwehrmesse "Interschutz" in Leipzig.
Mit Unterstützung eines Spezialsoftwarehauses und mit Hilfe von Experten wurden fünf Szenarien entwickelt. In dieser virtuellen Welt gibt es vier Gefahrgutunfälle auf der Straße und einen auf der Schiene. Anhand dieser Situationen können die angehenden Einsatzleiter lernen, wie ein Stoffaustritt zu beurteilen ist, was bei einer Leckage mit Explosionsgefahr oder bei drohenden Vergiftungssituationen bedacht werden muss.
Öffentliche Gefahrenabwehrkräfte können künftig eine weitere Anwendung des VCI nutzen: Ab sofort ist die TUIS-Datenbank als Programm für mobile Endgeräte verfügbar – zunächst für das iPhone oder iPad. Ausgehend vom Unfallort ermittelt diese Applikation automatisch die nächstgelegene Feuerwehr aus dem TUIS-Netzwerk. Per Knopfdruck kann man diese anrufen.
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